domenica 28 giugno 2009

Integration in Südtirol: Protokoll zum Symposium in Bozen (Abteilung Arbeit) 21. Mai 2009, 9:00 – 13:00 Uhr







Themenbereiche

Diskussionswürdigkeit

Koordination & Vernetzung

25

Info Bevölkerung & Migrant/inn/en

23

Rechte/Landesgesetz

20

Fördermaßnahmen & Ressourcen

18

Orte der Begegnung

13

Weiterbildung des Personals

9

Partizipation

6



Zur Diskussion: Koordination & Vernetzung

Nach der Kaffeepause wird beschlossen, die Diskussion zum Thema „Koordination und Vernetzung“ zu führen, welches in der Gruppe den größten Diskussionsbedarf hervor gerufen hat (siehe Tabelle). Vor Beginn der Diskussion wird von mehreren Seiten noch einmal darauf verwiesen, wie wichtig die Arbeit der interkulturellen Mediator/inn/en sei, dass ihre Arbeitsbedingungen in Südtirol jedoch äußerst prekär seien und eine Regelung durch bessere und einheitliche Arbeitsverträge und -bedingungen immer noch ausstehe. Die fortlaufenden Bestrebungen für eine einheitliche Reglementierung der Qualifikationskriterien und Richtlinien für die Ausübung dieses Berufes reiche nicht aus, um die Kontinuität und Qualität dieser für den Integrationsprozess grundlegenden Tätigkeit sicherzustellen. Dringend erforderlich sei darüber hinaus die Verbesserung und Vereinheitlichung der Beschäftigungsbedingungen bzw. Arbeitsverträge für jene interkulturellen Mediator/inn/en, die diese Kriterien erfüllen.

Differenziert verläuft auch die Auseinandersetzung mit dem Thema „Koordination und Vernetzung“: Die Verbesserung der Koordination und Vernetzung zwischen Institutionen, die in Südtirol mit dem Bereich Migration und Integration befasst sind, stelle für die zukünftige Integrationspolitik in Südtirol ein wichtiges Ziel dar. Eine Koordinationsstelle für Integration könne zur besseren Abstimmung der Ausrichtung der öffentlichen Dienstleistungen (Arbeit, Bildung, Soziales, Gesundheit, Wohnen etc.) beitragen. In diesem Zusammenhang wird darauf verwiesen, dass jede Abteilung für sich die Zuständigkeit für Integration in ihrem Bereich beansprucht und sich nicht gerne nach den Wünschen einer anderen Abteilung richtet. Eine Koordinationsstelle müsste daher von den anderen Abteilungen als solche anerkannt sowie von der Politik mit Macht und Ressourcen ausgestattet werden, um diese Rolle wahrnehmen und ausüben zu können.

Aufgeworfen wird auch die Frage der Abstimmung und Koordination zwischen öffentlichen und privaten Einrichtungen. Bei der Entwicklung integrativer Maßnahmen sei es wichtig, dass alle mit dieser Materie befassten Abteilungen und privaten Akteure an den Entscheidungsprozessen teilhaben. Dabei sei darauf zu achten, dass auch Migrant/inn/en ­– und insbesondere Vereine von und für Migrant/inn/en – als aktive Mitglieder dieses Prozesses miteinbezogen werden.

Darüber hinaus sei zu bedenken, dass viele sinnvolle Maßnahmen ohne einen entsprechenden Rückhalt in der Bevölkerung nur schwer umzusetzen seien. Als flankierende Maßnahme zu den Aktivitäten, die sich aus den Koordinations- und Vernetzungsinitiativen ergeben, empfiehlt sich daher eine professionell geplante, breitenwirksame Informationskampagne.

Auszug des Protokolls: Für Moderation und Ergebnisprotokoll verantwortlich: Dr. Vincenzo Bua und Dr. Mag. Pier Paolo Pasqualoni (Institut für Erziehungswissenschaft, Universität Innsbruck)

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